Pressemitteilung 02/2012

Internationaler Frauentag 2012: Heute für Morgen Zeichen setzen

06.03.2012 Internationalen Frauentag am 8. März: "Heute für morgen Zeichen setzen"

"Heute für morgen Zeichen setzen", ist das Motto des diesjährigen internationalen Frauentages. IG Metall Frauen wollen etwas bewegen und sie sind mit dem Themen top aktuell.

Ihre Themen lauten:

  • Entgeltgerechtigkeit,
  • Vereinbarkeit von Arbeit und Leben,
  • bessere Karrierechancen.

Der internationale Frauentag ist mittlerweile 101 Jahre alt, aber die Themen sind immer noch auf der Tagesordnung. Frauen bekommen auch heute weniger Geld. De facto erreichen sie trotz höherer Abschlüsse mit besseren Noten als die Männer im Arbeitsleben weniger.

Im Durchschnitt verdienen sie 23 % weniger als auf gleichen oder gleichwertigen Arbeitsplätzen wie Männer. Europaweit liegt damit Deutschland fast an der Spitze im Einkommensunterschied.

Schon bei Berufseinsteigerinnen ist es oft so, dass Frauen mit Beginn ihres Arbeitslebens weniger bekommen, als ihre Kollegen. Der Unterschied vergrößert sich im Laufe des Berufslebens.

Deshalb heißt es für die IG Metall Frauen am 8. März - "gleiches Geld für gleichwertige Arbeit" und Umsetzung des Entgeltgleichgrundsatzes. Dafür muss ein Entgeltgleichheitsgesetz her, das die Unternehmen verpflichtet, bei Ungleichheit in der Bezahlung diese Ungerechtigkeit in den Verdiensten zu beseitigen.

Die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben ist gerade für junge Eltern oder Beschäftigte, die Angehörige zu Hause pflegen müssen, ein schier unüberbrückbarer Spagat. Lange Arbeitszeiten und Leistungsdruck prägen den Arbeitsalltag. Mangels öffentlichen Angebots zur Kinderbetreuung oder zu hoher Kosten für die Kinderbetreuung, ist die Vereinbarkeit für Frauen von Arbeit und Leben oft unmöglich.

Deswegen sind hier Betriebsrätinnen und Betriebsräte gefordert, mehr und bessere Betriebsvereinbarungen zur Vereinbarkeit von Arbeit und Leben durchzusetzen, für gesundheits- und vereinbarkeitsfreundliche Arbeitsplätze zu sorgen und von den Betrieben auch mehr Kinderbetreuungsplätze einzufordern.

Noch nie war der Anteil von Frauen an der erwerbstätigen Bevölkerung so hoch wie heute. Dies ist eine gute Nachricht. Aber nur die Hälfte der erwerbstätigen Frauen hat eine Vollzeitstelle. Viele Frauen sind nur mit durchschnittlich 18 Stunden/Woche in Teilzeit beschäftigt.

Dadurch haben sie auch sehr niedrige Verdienste. Der Frauenanteil im Niedriglohnsektor nimmt immer mehr zu. Heute sind es im Niedriglohnsektor 68 % Frauen.

Frauen in Führungspositionen sind immer noch eine Seltenheit. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen liegt bei 22 %. Fast "frauenfrei" sind die Vorstände von großen DAX Unternehmen. Hier gibt es magere 3,4 % Frauenanteil.

Der Aufstieg für Frauen in den Betrieben ist ein Weg mit Hürden und Stolpersteinen. Gerade in großen Unternehmen nehmen weniger Frauen als Männer an betrieblicher Weiterbildung teil. Deswegen fordern Frauen am Internationalen Frauentag die Unternehmen auf, betrieblich mehr berufliche Entwicklungsmöglichkeit für Frauen zu schaffen und bessere Zugänge zu Qualifizierungsmöglichkeiten. Dies gilt insbesondere für Frauen die Kinder haben. Vom Gesetzgeber fordern IG Metall Frauen eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände.

Gerade angesichts von Fachkräftemangel dürfen Unternehmen nicht auf die best ausgebildete Generation von Frauen verzichten, so Lilo Rademacher, 1. Bevollmächtigte der IG Metall. Attraktive und gute Arbeitsbedingungen, familienfreundliche Arbeitszeiten sind notwendig, um Frauen für die Unternehmen zu gewinnen.

All die Unternehmen, die hier Bemühungen starten und zu entsprechenden Vereinbarungen mit ihren Betriebsräten kommen, werden langfristig Frauen an sich auf Dauer binden können.

In den Betrieben ZF, mtu, Sycotec in Leutkirch, Waldner in Wangen, Zeppelin in Friedrichshafen, Diehl AKO in Wangen, Schuler in Weingarten und Voith in Ravensburg suchen am 8. März Betriebsrätinnen und Vertrauensfrauen weibliche Beschäftigte am Arbeitsplatz auf und informieren über die noch mangelnde Gleichstellung von Frauen in der Arbeitswelt.

Die IG Metall veranstaltet am 11. März einen Arbeitnehmerinnenempfang im Graf-Zeppelin Haus in Friedrichshafen von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr.

IG Metall
Friedrichshafen-Oberschwaben

gez. Lilo Rademacher

Anhang:

Pressemitteilung 03/2012

Pressemitteilung 03/2012

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Letzte Änderung: 08.03.2012