Pressemitteilung

IG Metall Deutschland

25.01.2010 Einkommen und Beschäftigung sichern Ausbildung und Übernahme erhalten

Mit diesen Forderungen geht die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben in das Jahr 2010.

Kurzarbeit hat im Jahr 2009 in vielen Betrieben, wie z. B. ZF, Voith, Müller Weingarten sowie in etlichen Kleinbetrieben die Beschäftigung gehalten. Dies muss auch 2010 gelten.

Betriebe die 2008/2009 Kurzarbeit angemeldet hatten, können diese bis 24 Monate nutzen.18 Monate gilt für alle Betriebe, die erst im Jahr 2010 mit Kurzarbeit beginnen.

Die Krise ist so tief, dass in einigen Betrieben z. B. bei der ZF es noch bis 2012 dauern wird, bis das alte Produktionsniveau erreicht wird, so Lilo Rademacher, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben.

Über 30 % sind im Umsatz und Produktion die Kennzahlen zurückgegangen. Ca. 6.000 Beschäftigte waren bis Ende 2009 in Kurzarbeit. Ähnliches wird für das Jahr 2010 eingeschätzt.

Bei Müller Weingarten in Weingarten findet der Zusatztarifvertrag mit abgesenkter Arbeitszeit Anwendung. Dieser sieht eine Absenkung der Arbeitszeit - neben Kurzarbeit- in Höhe von 10% im Monat vor. Ansonsten wird der Tarifvertrag Beschäftigungssicherung erst nach Kurzarbeit angewendet. Der Tarifvertrag Beschäftigungssicherung beinhaltet bei einer Absenkung um maximal 5 Stunden pro Woche eine lineare Absenkung der Entgelte.

In den Sondierungsgesprächen mit Südwestmetall, die zurzeit geführt werden, verhandelt die IG Metall eine Absenkung auf bis zu 28 Stunden mit Teillohnausgleich. Dies soll erst nach Ausschöpfung der Kurzarbeit zur
Anwendung kommen.

Damit könnten die Lasten bei abgesenkter Arbeitszeit auf 28 Stunden mit Teillohnausgleich zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer fair geteilt werden, so Rademacher.

Der Teillohnausgleich soll sozialversicherungsfrei sein. Hier ist die Bundesregierung, die jedoch keine Bereitschaft signalisiert, gefordert.

Auch für Kurzarbeit steht die weitere Rückerstattung der Sozialversicherungsbeiträge an. Die heutige Regelung läuft zum Ende 2010 aus.

Schwarz/Gelb muss sich dazu bekennen, den Weg, der zum Erhalt von Beschäftigung von der Großen Koalition gegangen wurde, auch weiterzugehen. Die Fortführung der Rückerstattung der Sozialversicherungsbeiträge ist für die Planungssicherheit der Unternehmen notwendig.

Zur anstehenden Tarifrunde tritt die IG Metall unter dem Slogan - Einkommen sichern - an. Das heißt, es muss und wird eine Erhöhung der Entgelte geben. "Eine Nullrunde können wir uns nicht leisten, denn unsere Beschäftigten haben vielfach schon gravierende Entgelteinbußen durch die Kurzarbeit usw. hinnehmen müssen" so Lilo Rademacher.

Enzo Savarino wies auf die Lage bei den Auszubildenden hin. Es häufen sich zu Beginn des Jahres 2010 die Versuche der Arbeitgeber Auszubildende nicht zu übernehmen.

Die IG Metall will in den Tarifgesprächen Regelungen zur Freistellung für Weiterbildung direkt im Anschluss an das Ende der Ausbildung verhandeln. Nach Ende der Weiterbildung soll dann die Übernahme festgeschrieben werden.

Gerade in der Krise müssen die Unternehmen bezüglich ihres eigenen Fachkräftenachwuchses antizyklisch handeln und die Ausbildung auf hohem Niveau halten und den Nachwuchs auch anschließend beschäftigten.

Trotz Krise ist die Mitgliederentwicklung im Jahr 2009 mit über 14.500 stabil geblieben. Bei den Auszubildenden verzeichnet die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben einen Zuwachs von 8,3%. Damit zeigt sich, dass für junge Menschen, die IG Metall mit ihrem Engagement bezüglich Ausbildungsplätzen, Ausbildungsqualität und tariflichen Übernahmeregelungen attraktiv ist.

Vom 1. März 2010 bis 31.Mai 2010 finden in allen Betrieben Betriebsratswahlen statt. Damit nehmen die Beschäftigten ihr demokratisches Recht, ihre Vertretungen für die nächsten 4 Jahren zu wählen, wahr.

Im Herbst 2010 folgen die Wahlen der Schwerbehindertenvertretungen sowie die Wahlen der Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV).

IG Metall
Friedrichshafen-Oberschwaben

Lilo Rademacher

Letzte Änderung: 08.03.2012