Höhepunkt in der ersten Warnstreikwelle

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04.05.2012 04. Mai 2012 - Über 2000 Metallerinnen und Metaller legten am 04. Mai 2012 in verschiedenen Betrieben Oberschwabens und Friedrichshafen die Arbeit nieder.

Bei der ZF Friedrichshafen wurde für 2 Stunden in Werk I und Werk II die Arbeit niedergelegt. Um 10:00 Uhr versammelten sich vor Werk I und im Werk II vor der Halle Metallerinnen und Metaller, um gegen die "unverschämte Provokation" von Südwestmetall zu protestieren.

3 % für 14 Monate, das sind aufs Jahr gerechnet 2,5 % und dies gleicht nur die Preissteige-rungsrate aus.

Damit, so Achim Dietrich-Stephan, Betriebsratsvorsitzender bei der ZF AG in Friedrichshafen, im Werk I, sind auch die ZF Beschäftigten weiterhin vom Aufschwung abgekoppelt. Hans Kirchgässner, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der ZF AG und Mitglied der Verhandlungskommission, wies darauf hin, dass all das, was zusätzlich an Produktion und Produktivität erwirtschaftet wird, allein die Arbeitgeber für ihre Profite nutzen wollen.

"Wenn es so weitergeht und die Arbeitgeber nicht bereit sind über die Frage der Übernahme von Auszubildenden und ein weiteres Mitbestimmungsrecht der Betriebsräte bei Leiharbeit zu verhandeln, so läuft die Uhr unaufhörlich auf eine größere Auseinandersetzung hinaus, so Lilo Rademacher, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben.

Die Arbeitgeber, so Roberto Salerno, Vertrauenskörperleiter der ZF AG in Friedrichshafen, haben den Konflikt mit ihren Gegenforderungen unnötig verschärft, statt eine Lösung zu bringen. Salerno wies darauf hin, dass die Arbeitgeber zusätzliche Forderungen auf den Tisch gelegt haben und die Arbeitszeiten und befristete Arbeitsverträge ausweiten wollen.

"Dieser Tarifkonflikt, so Rademacher weiter, wird nur zu lösen sein, wenn es neben einer fairen Lohnerhöhung eine Einigung bei der unbefristeten Übernahme der Ausgebildeten und die erweiterte Mitbestimmung bei Leiharbeit gibt".

Die 6,5 % sind bezahlbar, die unbefristete Übernahme längst überfällig und der Einsatz von Leiharbeitern darf nicht dem einzelnen Arbeitgeber allein überlassen bleiben.

Neben vielen ZFlerinnen und ZFlern, die die Arbeit am Freitag, 04. Mai 2012, niederlegten, gingen in den Warnstreik die Beschäftigten der Firma Ziegelmundstück Braun in Friedrichshafen-Kluftern, die Beschäftigten bei Aleris in Vogt sowie die Beschäftigten bei Voith in Ravensburg.

Auch in diesen Betrieben sind die Beschäftigten sauer. Wieder einmal haben die Arbeitgeber, so Christian Velsink, Gewerkschaftssekretär und zuständig für die Firmen Braun und Aleris, die Friedenspflicht verstreichen lassen, ohne zu einer Lösung zu kommen.

Das lassen wir uns nicht gefallen und erwarten im Hinblick auf den 08. Mai 2012, den nächsten Verhandlungstermin, endlich einen Fortgang in dieser Tarifrunde, so Velsink.

Alois Weiler, der Betriebsratsvorsitzende bei Aleris in Vogt und Günther Petersohn, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei Voith in Ravensburg, griffen die Kampagne von Gesamtmetall, die im Hinblick auf die Forderungen nach unbefristeter Übernahme der Ausgebildeten von "Verbeamtung" spricht, scharf an. "Angesichts des Fachkräftemangels und der rückläufigen Schulabgängerzahl ein solches Wort in den Mund zu nehmen, verbreitet nur "Blödsinn". Sie machten deutlich, dass sich die IG Metall nur mit einer fairen Lösung bei allen 3 Forderungen zufrieden geben wird.

Letzte Änderung: 04.05.2012