Voith will knapp 150 Stellen abbauen

IG Metall

02.02.2015 Belegschaft wurde heute über Pläne informiert. Informationspolitik gegenüber den Betriebsräten unzureichend. Kolleginnen und Kollegen äußern Unmut bei Warnstreikkundgebung vor dem Tor.

Nach monatelanger Hinhaltetaktik gab das Maschinenbauunternehmen Voith heute in allen Standorten seine Pläne für einen erneuten Personalabbau bekannt. Deutschlandweit sollen 870 Stellen wegfallen, in Ravensburg sollen die Fertigung und die Forschungs- und Entwicklungsabteilung geschlossen werden. Dies würde einen Abbau von 147 Arbeitsplätzen am Standort bedeuten.

"Die Belegschaft ist wütend und geschockt. Bei Voith jagt schon seit Jahren ein Abbauprogramm das andere. Jetzt soll nur noch die Stoffaufbereitung in Ravensburg bleiben", sagte Robert Bäuerlein, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben. "Die Probleme im Papiersegment sind überwiegend hausgemacht. Eine nachhaltige und zukunftsweisende Unternehmensstrategie sieht anders aus."

Scharfe Kritik äußerte Bäuerlein auch an der Informationspolitik des Konzerns: "Seit Monaten werden die Betriebsräte hingehalten und mehrere Wirtschaftsausschusssitzungen kurzfristig abgesagt. Heute wollte man mich als Gewerkschaftssekretär zunächst nicht einmal mehr auf das Gelände lassen. Mit vertrauensvoller Zusammenarbeit hat das nichts mehr zu tun." In den kommenden Tagen und Wochen werden Betriebsrat und IG Metall zunächst alle Unterlagen einfordern, sorgfältig prüfen und Alternativen zum Personalabbau erarbeiten. Erst dann sollen Verhandlungen aufgenommen werden.

Für heute war bei Voith in Ravensburg erstmal Schluss: "Wir sind mitten in der Tarifrunde. Das Instrument der Altersteilzeit ist für Voith heute noch einmal deutlich wichtiger geworden. Deshalb rufe ich Euch hiermit zum Warnstreik für unsere Tarifforderungen auf: Macht Feierabend", rief Bäuerlein den versammelten Beschäftigten zu.

Letzte Änderung: 02.02.2015