10.000 Warnstreikende in Friedrichshafen
Im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde legten rund 10.000 Beschäftigte in Friedrichshafen die Arbeit nieder. Aufgerufen waren die Kolleginnen und Kollegen von ZF, MTU, Zeppelin, MWS, Liebherr und Braun. Zur zentralen Kundgebung am Maybachplatz versammelten sich um 11:30 Uhr trotz schlechtem Wetter rund 1.000 Metaller. Enzo Savarino, erster Bevollmächtigter der IG Metall rief Ihnen zu: "Das ist ein tolles Bild und ein starkes Signal an Südwestmetall: Jetzt reicht’s. Wenn wir heute Abend zu keinem Ergebnis kommen, haben die Arbeitgeber die Eskalation provoziert."
Roberto Salerno, freigestellter Betriebsrat von ZF erklärte: "Eine Einigung kann es nur geben, wenn wir zu allen drei Forderungen eine tragfähige Lösung vereinbaren können." Bisher sieht das Angebot des Arbeitgeberverbands eine faktische Abschaffung der bestehenden Altersteilzeitregelungen, eine Entgelterhöhung von lediglich 2,2 Prozent und kein Entgegenkommen im Bereich der Weiterbildung vor.
Gabriele Süss-Köstler, Betriebsratsvorsitzende von MWS machte klar: "Wir sind es, die Tag für Tag die Rekordgewinne unserer Betriebe erwirtschaften. Da ist es nur angemessen, wenn wir unseren gerechten Anteil einfordern. Und 2,2 Prozent können das sicher nicht sein."
Achim Zinser, freigestellter Betriebsrat von MTU ergänzte: "Wer sein Leben lang für ein Unternehmen gearbeitet hat, der hat es sich verdient, gesund in den Ruhestand gehen zu können. Altersteilzeit nur noch für diejenigen anbieten zu wollen, die gar nicht mehr können, verhöhnt die Lebensleistung der Kolleginnen und Kollegen."
Anja Eglauer, Betriebsrätin der Airbus DS GmbH verdeutlichte: "Wir brauchen eine gute Regelung für Zeit und Geld für Weiterbildung. Wer über Fachkräftemangel klagt, muss in seine Beschäftigten investieren. Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber muss ein Ende haben."
Die Tarifparteien treffen sich am Nachmittag in Böblingen zum vierten Mal. Sollte es hier zu keinem Ergebnis kommen, hat die IG Metall weitere Schritte angekündigt.
Letzte Änderung: 23.10.2017