Demografie Diskussion

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16.03.2017 Erfahrung und Wissen Älterer muss erhalten bleiben Demografie-Diskussion am 14.03.2017 mit Betriebsräten und Unternehmensvertretern im Mercedes-Benz Museum

Anlässlich einer Diskussion über Demografie appelliert die IG Metall Baden-Württemberg an Unternehmer im Südwesten, das Thema Generationen-Management anzupacken. "Trends wie der demografische Wandel, die Digitalisierung und der technologische Umbruch in der Automobilindustrie zwingen uns zum Handeln", sagte Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. Arbeitsprozesse und -inhalte veränderten sich in den nächsten Jahren massiv, das wirke sich auf Zahl und Qualität der Arbeitsplätze in den IG Metall-Branchen aus.

Jetzt komme es darauf an, die Erfahrungen und besonderen Fähigkeiten älterer Beschäftigter positiv für den Wandel zu nutzen. Dazu ist aus Sicht der Gewerkschaft Dreierlei nötig: Mitbestimmung der Betriebsräte bei der Gestaltung der künftigen Arbeitsplätze, ein lernförderliches Umfeld, das alle Beschäftigten einschließt sowie eine moderne Arbeitsgestaltung.

Das beginnt bei Ergonomie-Fragen, beinhaltet aber auch veränderte Arbeitszeiten, die es Beschäftigten in Schicht- oder Taktarbeit erlauben, für eine gewisse Zeit kürzer zu treten. Zudem könnten ältere Beschäftigte einen Teil ihrer Arbeitszeit nutzen, um ihre Erfahrung an Jüngere weiterzugeben. Zitzelsberger: "Ich bin sicher, dabei lernen beide Seiten etwas voneinander. Wo Jung und Alt zusammenarbeiten, werden die besten Arbeitsergebnisse erzielt!"

Die IG Metall Baden-Württemberg diskutiert heute mit Betriebsräten, Vertrauensleuten und Arbeitgebervertretern im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart die Folgen des demografischen Wandels für Betriebe. Dazu gehört auch ein Besuch der Ausstellung "Ey Alter", die sich mit den Potenzialen verschiedener Generationen beschäftigt und von der IG Metall unterstützt wird.
Markus Schäfer, Mitglied des Bereichsvorstand Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain Management, stellte die Initiative "YES - Jung & Erfahren = Erfolgreich" vor, mit der Daimler auch einheitliche Demografie-Standards in allen deutschen Werken einführen möchte. "Bei Daimler arbeiten erfolgreich fünf Generationen zusammen.

Das bedeutet eine Vielfalt an Erfahrungen, Perspektiven und neuen Impulsen. Unser Ziel ist es, unsere Pkw-Produktion so zu gestalten, dass erfahrene und junge Mitarbeiter gegenseitig von ihren Fähigkeiten profitieren können. Konkrete Maßnahmen wie ergonomische Verbesserungen setzen wir in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat um."
Teil der Initiative sind darüber hinaus Führungskräfte-Trainings in der Ausstellung, um das Denken in Alt- und Jung-Kategorien zu lösen, ein sogenannter Demografie-Spiegel, der die Alters-Entwicklung der Belegschaft aufzeigt sowie Lernplattformen, an denen sich ergonomisches Verhalten trainieren lässt.
"Das Thema ist im Unternehmen angekommen und das ist gut so", betonte der stellvertretende Vorsitzende des Daimler-Gesamtbetriebsrats, Ergun Lümali. Dazu hätten auch verschiedene Initiativen des Betriebsrats beigetragen. "Unsere Kolleginnen und Kollegen am Band und an den Schreibtischen müssen spüren, dass wir es ernst meinen und allen Beschäftigten - gleich welchen Alters - ermöglichen wollen, zufrieden, gesund und erfolgreich bis zum Ruhestand zu arbeiten." Zudem gelte es, Arbeitsplätze, die für bereits angeschlagene Kollegen besonders geeignet sind, im Unternehmen zu halten.
Rolf Ebe, Konzernbetriebsratsvorsitzender von Liebherr, unterstrich die Bedeutung des demografischen Wandels für den oft mittelständisch geprägten Maschinenbau: "Um die Lücke der ausscheidenden Generation zu füllen, bedarf es zusätzlicher Anstrengungen bei der Gewinnung von Nachwuchs und Fachkräften sowie Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem darf Alter keine Frage von Minderleistung sein, sondern es gilt, ältere Beschäftigte entsprechend ihrer Stärken einzusetzen." Am Liebherr-Standort Ehingen funktioniert das Ebe zufolge gut: Das Zusammenspiel von Jung und Alt werde sowohl in der Einstellungspolitik als auch bei der Arbeitsorganisation berücksichtigt.

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Letzte Änderung: 27.03.2017