Warnstreikwelle in der Region rollt an

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09.01.2018 Mit ersten Warnstreiks erhöht die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber in der Metall- und Elektro- sowie in der holzverarbeitenden Industrie.

Nachdem die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie während der Friedenspflicht Ende des vergangenen Jahres ergebnislos verlaufen waren sollen erste Warnstreiks in der Region den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Insgesamt 1.500 ZFler der Früh- und Normalschicht sind am Dienstag dem Aufruf der IG Metall gefolgt und versammelten sich zu Kundgebungen in den Werken 1 und 2. Die Spätschicht ist dazu aufgerufen, die Arbeit ab 19:00 Uhr niederzulegen.

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Achim Dietrich, Betriebsratsvorsitzender der ZF am Standort betonte: "Die Konjunktur brummt, die Gewinne sprudeln, die Produktivität steigt und die Betriebe laufen auf Hochtouren. Wir fordern unseren gerechten Anteil - 6 Prozent müssen drin sein." Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall- und Elektronindustrie unter anderem eine Entgeltsteigerung von 6 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Vor rund 300 Teilnehmern der Kundgebung im Werk 1 stellte Roberto Salerno, Vertrauenskörperleiter bei ZF klar: "Flexibilität darf nicht länger eine Einbahnstraße sein. Wir brauchen Arbeitszeiten, die zum Leben passen."

Neben der Entgeltsteigerung fordert die IG Metall einen Rechtsanspruch auf kurze Vollzeit. Beschäftigte sollen so die Möglichkeit erhalten, ihre Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre auf bis zu 28 Stunden abzusenken und im Anschluss wieder zu ihrer Vollzeitarbeitszeit zurückkehren zu können. Kolleginnen und Kollegen mit pflegebedürftigen Angehörigen, kleinen Kindern und in besonders belastenden Arbeitsverhältnissen sollen zudem einen Entgeltzuschuss erhalten.

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Enzo Savarino, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen Oberschwaben rief den Teilnehmern zu: "Erst mit einem Entgeltzuschuss können sich zum Beispiel Kollegen, die ihre Eltern zu Hause pflegen, eine kurze Vollzeit wirklich leisten. Gerade sie sind aber besonders darauf angewiesen, ihre Arbeitszeit für einen gewissen Zeitraum zu reduzieren. Hier erwarten wir von den Arbeitgebern Lösungen. Wenn sich am Verhandlungstisch nichts bewegt, kommen wir wieder", und erntete dafür großen Applaus.

Auch die Beschäftigten von Liebherr, MWS und ZMB Braun folgten am Dienstag dem Aufruf der IG Metall und legten ihre Arbeit nieder. Gabriele Süß-Köstler, Betriebsratsvorsitzende von MWS betonte: "Wer in Schicht arbeitet und damit besonderen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt ist muss die Möglichkeit haben, seine Arbeitszeit zu reduzieren - und er muss sich das auch leisten können. Das geht nur mit einem Entgeltzuschuss."

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In der parallel laufenden Tarifrunde in der holzverarbeitenden Industrie bewiesen die Kolleginnen und Kollegen bei Hymer und Dethleffs, dass sie hinter der Forderung der IG Metall nach 6 Prozent mehr Entgelt stehen und bereit sind, für sie zu kämpfen.

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Bei Hymer in Bad Waldsee legten rund 900 Beschäftigte die Arbeit nieder. Janusz Eichendorff, Betriebsratsvorsitzender des Caravan-Herstellers unterstrich: "Unser Betrieb brummt, wir sind voll bis unters Dach. Die Beschäftigten haben ihren Anteil am Erfolg unseres Unternehmens und unserer Branche verdient. Wir fordern 6 Prozent mehr Geld. Sollten die Arbeitgeber uns nicht entgegen kommen, kommen wir wieder. Die Beschäftigten bei Hymer sind entschlossen, für unsere Forderung zu kämpfen."

Weitere Aktionen sind in beiden Branchen für die kommende Woche geplant. Am morgigen Mittwoch kommen zum Beispiel ab 14:00 Uhr die Beschäftigten von Diehl AKO und den Waldner Betrieben zu einer Kundgebung zusammen.

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Warnstreiks Tag 1

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Letzte Änderung: 10.01.2018