Kfz-Handwerk: 1. Verhandlung ergebnislos

IG Metall: Pressemitteilung

03.04.2023 Tarifrunde Kfz-Handwerk: Erste Verhandlung nach unzureichendem Angebot ergebnislos beendet - Ab 3. April finden Warnstreiks statt - Pressemitteilung 13/2023

  • Nächste Verhandlung am 21. April 2023

Korntal-Münchingen. Die erste Verhandlung in der Tarifrunde des Kfz-Handwerks in Baden-Württemberg wurde am Montagnachmittag trotz Angebots der Arbeitgeber ergebnislos beendet. Ivan Curkovic, Verhandlungsführer und in der IG Metall Baden-Württemberg für die Branche zuständig: "Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot reicht bei Weitem nicht aus, um die Belastung der Kolleginnen und Kollegen abzufedern. Vor allem die Weigerung, die Übernahme der Ausgebildeten zu garantieren sowie eine Inflationsausgleichsprämie zu vereinbaren, ist absolut unverständlich!"

Das Kfz-Handwerk brummt, die Auftragsbücher sind voll. "Jetzt geht es darum, die Kolleginnen und Kollegen an diesem Erfolg teilhaben zu lassen und für sie eine ordentliche Lohnerhöhung rauszuholen. Dafür treten wir in dieser Tarifrunde an. Wir gehen nun in die Vorbereitung der Warnstreiks, um den Druck weiter zu erhöhen," so Curkovic weiter. Bei betrieblichen Aktionen zeigten die Beschäftigten bereits im Vorfeld auf kreative Art und Weise ihre Unterstützung für die Forderung der IG Metall nach mehr Geld.

In einer Befragung unter 3.800 Beschäftigten aus 48 Kfz-Betrieben in Baden-Württemberg geben 89 Prozent der Befragten an, dass die Preissteigerungen für die Lebenshaltungskosten deutlich spürbar sind, 84 Prozent finden, dass die Belastungen in ihrer Tätigkeit in den letzten Jahren zugenommen haben und 74 Prozent melden zurück, dass in ihrem Betrieb Fachkräfte fehlen und verloren gehen. Aus diesen Ergebnissen leiten sich die Forderungen der IG Metall ab.

Der demografische Wandel macht auch vor dem Kfz-Handwerk nicht halt. Curkovic: "Der Nachwuchs fehlt. Deswegen bleiben viele Arbeitsplätze unbesetzt. Damit das Kfz-Handwerk auch für die jungen Leute attraktiv ist, kämpfen wir für eine Übernahmegarantie nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung."

Die IG Metall fordert für die rund 55.000 Beschäftigten im Kfz-Handwerk 8,5 Prozent mehr Geld, eine soziale Komponente z. B. in Form einer Inflationsausgleichsprämie sowie die Übernahme Ausgebildeter. Zuletzt wurden die Entgelte im Kfz-Handwerk zum 1. Februar 2022 um 2,2 Prozent erhöht.
Der aktuelle Entgelt-Tarifvertrag läuft bis zum 31. März, ab dem 1. April sind Warnstreiks in den Betrieben möglich.
Die nächste Verhandlung findet am 21. April 2023 statt.

Letzte Änderung: 03.04.2023