IG Metall gestaltet Transformation

IG Metall: Pressemitteilung

16.05.2023 IG Metall Baden-Württemberg gestaltet industrielle Transformation - 74. Ordentliche Bezirkskonferenz - Pressemitteilung 22/2023

  • Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Die zentrale Herausforderung ist der alles bedrohende Klimawandel. Es drohen nicht nur Arbeitsplatzwegfall, sondern Dürre, Überschwemmungen und Artensterben."
  • Zitzelsberger unterstützt Personalvorschlag des Vorstands der IG Metall für die Wahl einer neuen Führung auf dem Gewerkschaftstag 2023
  • 150 Delegierte und Gäste nehmen an der Konferenz teil

Böblingen. Gemäß ihres Mottos zur diesjährigen 74. Ordentlichen Bezirkskonferenz "Solidarität gewinnt!" in Böblingen setzt sich die IG Metall Baden-Württemberg für den Erhalt des Industriestandortes Baden-Württemberg ein und hebt die Bedeutung einer starken Gewerkschaft hervor.
"Die Welt ist im Krisen-Dauermodus. Die Beschäftigten stehen unter Druck. Betriebliche Konflikte nehmen zu. Hinzu kommt, dass wir den Industriestandort Baden-Württemberg gegen Angriffe der Arbeitgeber und Verlagerungen in Billiglohnländer verteidigen müssen", sagte Bezirksleiter Roman Zitzelsberger auf der diesjährigen Bezirkskonferenz mit 150 Delegierten und Gästen. Umso mehr bräuchten die Menschen eine starke Gewerkschaft, die die Menschen in den Fokus rücke. Denn: "Die gesamte Wirtschaft wandelt sich. Diese Transformation müssen wir gemeinsam mit und für die Beschäftigten gestalten."

Herkules-Aufgabe: Transformation und Klimawandel

Als zentrale Aufgabe neben der Transformation sieht Zitzelsberger den Klimawandel und mahnt an, keine Zeit zu verlieren. Zitzelsberger: "Es drohen nicht nur Arbeitsplatzwegfall, sondern Dürre, Überschwemmungen und Artensterben. Wir können es uns nicht leisten weiter auf Zeit zu spielen." CO2 sei eine der zentralen Ursachen für die globale Erderwärmung und dessen Ausstoß müsse möglichst schnell auf nahezu Null reduziert werden. Das müsse den totalen "Switch" hin zu fossilfreien Energieträgern zur Folge haben. "Wenn wir eine Chance haben wollen, die weltweite Überhitzung auf 2°C zu begrenzen, dann müssen wir Energie so effizient wie möglich einsetzen", so der Gewerkschafter.

IG Metall fordert klares Bekenntnis zum Standort Baden-Württemberg

Weiter nimmt Zitzelsberger die Unternehmen in die Pflicht, sich klar zum Industriestandort Baden-Württemberg zu bekennen. Insbesondere der Zuliefererindustrie drohe eine Abwanderung in Billiglohnländer. "Arbeitsplätze im großen Stil abzubauen und ganze Geschäftsbereiche ins Ausland zu verlagern, ist strategisch kurzsichtig und unternehmerisch verantwortungslos. Zentral für das Gelingen der Transformation ist, dass dort, wo heute Industrie und Wirtschaft blühen, keine industriellen Wüsten entstehen. Wir wollen den Wohlstand erhalten und tun alles dafür, dass Baden-Württemberg Industriestandort bleibt", bekräftigt Zitzelsberger.

Gewerkschaft - Gemeinschaft und Solidarität für die Beschäftigten

Laut Zitzelsberger kommt der Gewerkschaft besonders in diesen Zeiten eine große Bedeutung zu. "Wir wollen als Gewerkschaft sichtbar, spürbar und erlebbar sein und neue Kolleginnen und Kollegen für die IG Metall gewinnen." Die Aufgabe einer Gewerkschaft sei es, den Beschäftigten eine Stimme zu geben und sie zu ermutigen aktiv zu werden, für ihre Belange einzustehen und gemeinsam Probleme im Betrieb zu lösen. Eine groß angelegte Anspracheaktion der IG Metall Baden-Württemberg ist vergangene Woche in Freiburg und Lörrach erfolgreich zu Ende gegangen.

Kai Burmeister, Vorsitzender des DGB Baden-Württemberg, macht in seinem Grußwort an die Delegierten deutlich: "Selbstbestimme Arbeitszeiten, faire Entgelte, gute Weiterbildungen - dafür stehen Gewerkschaften. Aus dem industriellen Wandel muss eine soziale und ökologische Erfolgsgeschichte werden. Mit guter, mitbestimmter Arbeit und verlässlichen Perspektiven. Viele neue Mitglieder verdeutlichen neuen Rückenwind für uns Gewerkschaften. Wir engagieren uns dafür, dass Unternehmen hier in Baden-Württemberg in nachhaltige Technologien investieren. Von der Politik im Land und im Bund erwarten wir eine soziale Flankierung des Wandels, beispielsweise sollen öffentliche Aufträge nur an tarifgebundene Unternehmen gehen."

Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus betont in seinem Grußwort: "Für die Entwicklung unseres Industriestandorts war die IG Metall schon immer eine Art Seismograf. Deshalb hören wir als Landesregierung genau zu, wie sie die Lage bewertet. Denn noch immer hängen die wirtschaftliche Stärke und der Wohlstand unseres Landes stark an der Industrie. Ich danke der IG Metall für ihr großes Engagement und dafür, dass sie sich den Herausforderungen pragmatisch, technologieoffen und kooperativ zuwendet."

Personalvorschlag für die Wahl einer neuen IG Metall-Führung auf dem Gewerkschaftstag 2023

Zum gestern Abend beschlossenen Personalvorschlag des Vorstands der IG Metall für die Wahl einer neuen Führung auf dem Gewerkschaftstag 2023 spricht Zitzelsberger seine volle Unterstützung aus. "Ich freue mich sehr über den Vorschlag des Vorstandes für das neue Führungsteam der IG Metall und werde diesen mit voller Kraft unterstützen. Ich bin überzeugt, dass die fünf Kolleginnen und Kollegen die IG Metall als Team in eine gute gemeinsame Zukunft führen werden. Bereits heute werbe ich dafür, dass sie mit einem überzeugenden Ergebnis auf dem Gewerkschaftstag gewählt werden. Denn die Herausforderungen sind groß. Es geht um die Zukunft der Organisation und darum, dass wir stark und als Einheit auftreten und uns für die Belange der Beschäftigten einsetzen."

Den FILM zum mündlichen Geschäftsbericht gibt es auf YouTube (Link) oder direkt hier (Anhang) zu sehen.

Letzte Änderung: 16.05.2023