Mitgliederzuwachs bei der IG Metall

IG Metall

27.01.2020 Ausweitung der Tarifbindung bleibt wichtiges Ziel IG Metall Baden-Württemberg wächst auf fast 446.000 Mitglieder

Die IG Metall Baden-Württemberg hat das Jahr 2019 mit 4734 zusätzlichen Mitgliedern beendet. Die Mitgliederzahl steigt somit auf 445.880, prozentual die stärksten Zuwächse gab es unter jungen Beschäftigten bis 27 Jahren sowie unter Frauen. Die Neuaufnahmen lagen mit 30.734 das neunte Jahr in Folge deutlich über den Austritten und Streichungen.

Die Zahl der betriebsangehörigen Mitglieder stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp 2000 auf 316.805.

Bezirksleiter Roman Zitzelsberger: "Der anhaltende Zuwachs unter Mitgliedern in den Betrieben zeigt, dass unsere Themen bei den Beschäftigten ankommen. 2019 war geprägt von der Umsetzung der Arbeitszeit-Regelungen aus der M+E-Tarifrunde 2018, das hat uns bei vielen Menschen Anerkennung eingebracht." Mehr als 50.000 Beschäftigte in der hiesigen Metall- und Elektroindustrie haben im vergangenen Jahr acht zusätzliche freie Tage anstelle von einer Entgelterhöhung gewählt.

Zugleich hat die IG Metall laut Zitzelsberger erneut bewiesen, dass sie sich für die Zukunft der Arbeitsplätze stark macht - zum Beispiel mit der Großkundgebung im November 2019 auf dem Stuttgarter Schlossplatz anlässlich der zahlreich angekündigten Stellenstreichungen in der Automobil- und Zuliefererindustrie.

Erhalt und Ausweitung der Tarifbindung bleiben auf der Agenda
2019 ist es der IG Metall im Südwesten ebenfalls gelungen, mehr Menschen in Tarifbindung zu bringen. Rund 5500 Beschäftigte in knapp 20 Betrieben profitierten entweder neu von Tarifbindung oder von deutlichen Verbesserungen, Schwerpunkt war die Metall- und Elektroindustrie. Seit 2016 haben in Baden-Württemberg somit rund 39.000 Beschäftigte in 125 Betrieben erstmals oder wieder die Vorteile einer Tarifbindung. Anfang 2019 hatte die IG Metall die Kampagne "Tarif jetzt!" rund um die Arbeit zu Tarifbedingungen gestartet. In den verschiedenen IG Metall-Branchen in Baden-Württemberg arbeiten nach wie vor insgesamt rund 600.000 Menschen in Betrieben ohne Tarifvertrag, auch dieses Jahr wird die IG Metall deshalb ihre Anstrengungen für mehr Tarifbindung fortsetzen.

Das Beispiel des Autozulieferers Progress-Werk Oberkirch (PWO) mit 1500 Beschäftigten zeigt, dass sich der Einsatz lohnt: Mitte Oktober 2019 hatte PWO angekündigt, aus dem Arbeitgeberverband und damit dem Flächentarif auszutreten, zwei Monate später nahm die Geschäftsführung die Ankündigung nach massiven Protesten von Beschäftigten und IG Metall wieder zurück. Zitzelsberger: "So wie bei PWO werden wir grundsätzlich bei Tarifflucht vorgehen. Die Transformation gelingt nur mit sicheren und guten Arbeitsplätzen, dafür sind Tarifverträge und Mitbestimmung die Voraussetzung."

Aktuell wehren sich Beschäftigte des Maschinenbauunternehmens Zollern mit Sitz in Sigmaringendorf gemeinsam mit der IG Metall: Zollern hat kurz vor Weihnachten seinen Verbandsaustritt erklärt, betroffen sind rund 1600 Beschäftigte allein im Raum Sigmaringen.

M+E-Tarifrunde Thema des Pressegesprächs am 28. Januar in Stuttgart
Der Wandel der Arbeitswelt, insbesondere durch die Digitalisierung von Produkten und Produktionen sowie neue Technologien rund um den Antrieb des Automobils, stellt 2020 ebenfalls einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt für die IG Metall dar. Klares Ziel ist es, die Transformation mit allen Beschäftigten sozial, demokratisch und ökologisch nachhaltig zu meistern. Zudem beginnt in diesen Tagen die Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg. Auf beide Themen - insbesondere auf den Inhalt und Ablauf der Tarifrunde - wird Roman Zitzelsberger beim Pressegespräch am 28. Januar ab 10 Uhr in Stuttgart-Feuerbach ausführlich eingehen.

Letzte Änderung: 27.01.2020