700 Beschäftigte im Warnstreik!
Am 06. Mai 2014 fuhren ab 12:00 Uhr die Beschäftigten der Firmen Hymer Bad Waldsee, Martin Staud Bad Saulgau und Carthago aus Aulendorf nach Wangen, um mit den Kolleginnen und Kollegen von Waldner Labor gemeinsam vor dem Verhandlungslokal in Wangen, in welchem die Tarifverhandlungen für ganz Baden Württemberg stattfinden, zu demonstrieren. In dieser Tarifrunde fordern die 30.000 Beschäftigten der baden württembergischen Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie 4,5 % mehr Entgelt und 60 EUR mehr für die Auszubildenden.

Die Beschäftigten sind empört, dass sich die Arbeitgeberfront unverändert hart zeigt und nicht bereit war, innerhalb der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu kommen. Die Arbeitgeber sind nicht einmal bereit, ein Angebot zu unterbreiten.
"Die Arbeitgeber sollen Ihr Herz in die Hand nehmen und zielführend verhandeln", so der Betriebsratsvorsitzende von Waldner Labor und Mitglied der Verhandlungskommission, Edmund Volkwein, zu den Kundgebungsteilnehmern.
Christian Velsink, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben erklärte, dass es ohne eine faire Beteiligung der Beschäftigten keine Zukunft der Branche geben kann. Es gibt keinen sachlichen Grund, weshalb die Beschäftigten in der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie bis zu 800 EUR im Durchschnitt weniger verdienen, als es im verarbeitendem Gewerbe der Fall ist. "Auf der einen Seite über Fachkräftemangel jammern, aber die Beschäftigten nicht fair zu bezahlen, passt einfach nicht zusammen", so Velsink weiter.

Sabine Zach, Verhandlungsführerin der IG Metall Baden Württemberg forderte die Arbeitgeber auf, ihre Blockadehaltung endlich aufzugeben und mit dem Ziel, ein Ergebnis zu erzielen, zu verhandeln.
Die Fronten haben sich verhärtet. Nun wird sich mit Beginn der Warnstreiks, die in den nächsten Tagen in vielen Betrieben in Baden-Württemberg weiter gehen, zeigen, ob die Arbeitgeber im Süden bereit sind, zu einer Lösung zu kommen.

Die Jugendvertreter Sandro Walser und Nico Fluhr von Hymer, unterstreichen die überproportionale Tarifforderung für die Auszubildenden in Höhe von 60 EUR. Nur wer die Auszubildenden gerecht bezahlt, bekommt für die Zukunft gute Auszubildende und somit gute Facharbeiterinnen und Facharbeiter.
Die Kundgebungsteilnehmerinnen und Teilnehmer verschafften ihrer Forderung nach 4,5% mit Pfeifen und Trompeten Gehör und sind, wenn nötig, zu weiteren Aktionen bereit.
Letzte Änderung: 13.05.2014