Anti Kriegstag am 01.09.2012

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13.08.2012 Der diesjährige Antikriegstag steht unter dem Motto Kriegerische Nachkriegspolitik und schleichende Militarisierung Deutschlands

Die Veranstaltung findet am Samstag, 1. September 2012 um 17:00 Uhr
im Gemeindesaal St. Nikolaus in der Karlstrasse 17 in Friedrichshafen statt.

Gegenstand der Vortragsveranstaltung mit anschließender Diskussion wird die schleichende Militarisierung Deutschlands sein.
Dabei werden die Auslandseinsätze der Bundeswehr ebenso thematisiert wie deren Auswirkungen auf die bundesdeutsche Gesellschaft. Es geht dabei um
die Haltung zu Kriegseinsätzen des deutschen Militärs.
Am 1. September 1939 überfiel die deutsche Wehrmacht Polen. Damit begann der zweite Weltkrieg, der in seinen Ausmaßen alles bisher Dagewesene in den Schatten stellte. Die deutsche Armee ermordete durch den Vernichtungskrieg Millionen von Menschen in den besetzten Ländern, insbesondere in der damaligen Sowjetunion.
Bereits 1955, zehn Jahr nach Ende des zweiten Weltkriegs, wurden unter massiver Repression und Kriminalisierung des Protests die Gründung der Bundeswehr und damit die Wiederbewaffnung durchgesetzt.
Die Initiative für einen Antikriegstag ging dann vom Deutschen Gewerkschaftsbund und den Einzelgewerkschaften aus. Am 1. September 1957 wurden zum ersten Mal Veranstaltungen und Demonstrationen unter dem Motto "Nie wieder Krieg" begangen.
Nach der Wiedervereinigung wurde die Bevölkerung in den 1990er Jahren jedoch stetig an immer neue Militäreinsätze gewöhnt.

Dies gipfelte 1999 in der Entscheidung der rot-grünen Bundesregierung, sich am NATO-Angriffskrieg gegen Jugoslawien zu beteiligen. Dies bedeutet einen offenen Bruch des Völkerrechts, und es wurden erstmals nach dem 2. Weltkrieg durch Angriffsaktionen einer deutschen Armee Menschen umgebracht.
Heute stehen wie selbstverständlich über 8.000 Bundeswehrsoldaten in Auslandseinsätzen in aller Welt, vor allem in Afghanistan. Dies geschieht im Rahmen der NATO oder der Europäischen Union.
Auch wie selbstverständlich macht die Bundeswehr bereits in den Schulen für sich Reklame: Ihr wird über Kooperationsvereinbarungen mit den Kultusministerien ein privilegierter Zugang in die Schulen gewährt.
Krieg wird von bundesdeutschen Spitzenpolitikern wieder offen als Mittel der Politik und legitim zur Durchsetzung deutscher (Wirtschafts-) Interessen angesehen.
Vor diesem Hintergrund stellen sich verschiedene Fragen: Die Bundeswehr führt Krieg, doch ist das in der Gesellschaft überhaupt präsent? Welche Bundeswehreinsätze finden derzeit statt und welche Auswirkungen hat dies auf die Politik zuhause?
Außerdem wird thematisiert, welcher Krieg als nächstes droht (Syrien? Iran?) und welche Rolle Deutschland dabei spielen könnte.

Referent:

Tobias Pflügerist Politikwissenschaftler und Vorstandsmitglied der Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI) in Tübingen.
Bis 2009 war Tobias Pflüger Mitglied des Europaparlaments und dort u.a. im Auswärtigen Ausschuss sowie im Ausschuss Sicherheit und Verteidigung im jeweiligen Vorstand tätig.
Seine Themenschwerpunkte sind: Neue Bundeswehr, EU und EU-Militarisierung, NATO (Strategie sowie Kriege, NATO-Erweiterung), Rüstung und Sozialabbau sowie Gesellschaftliche Militarisierung.

Wir laden alle Interessierte recht herzlich ein.

Anhang:

Einladung

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Letzte Änderung: 13.08.2012