Erste Warnstreiks in der Holzindustrie
Die Beschäftigten der Spätschicht bei Martin Staud - ein Möbelhersteller in Bad Saulgau - haben am Donnerstagabend, den 14.02.2013 geschlossen die Arbeit niedergelegt. Alle 35 Beschäftigten gingen 2 Stunden
früher nach Hause.
Am Freitagvormittag, den 15.02.2013 taten es ihnen alle Frühschichtler und alle Beschäftigten der Normalschicht gleich.
Die Wut über das "unverschämte Angebot" des Holzverbandes Ende Januar 2013 hatte die Belegschaft früher Feierabend machen lassen.
Gerhard Dudick, Betriebsratsvorsitzender bei der Firma Martin Staud, zeigte große Freude über die gute Beteiligung an diesen Warnstreiks.
Christian Velsink, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, machte vor dem Werkstor klar, dass die Beschäftigten der Holzindustrie deutliche Einkommenserhöhungen benötigen. "Die
Faschingsscherze sind vorbei". Am Mittwoch, 20. Februar 2013, müssen sich die Holzarbeitgeber bewegen. 5 % mehr Geld und 60 EUR für die Auszubildenden lautet die Forderung. Die Arbeitgeber hatten Ende Januar 2013 4 Null Monate,
4 Monate mit 50 EUR und für 12 Monate 2 % geboten. Eine reine Provokation - stellt Christian Velsink fest. Gerade die Möbelindustrie hat gute Gewinne gemacht und deshalb, so Vel-sink, wollen die Beschäftigten auch ein
Stück vom Kuchen bekommen. Die Binnennachfrage muss angeregt werden, so Velsink weiter.
Im neu erbauten Werk der Firma Carthago in Aulendorf legten ebenfalls die Beschäftigten an den Bändern die Arbeit nieder und verabschiedeten sich über 1 Stunde früher ins Wochenende.
Enzo Savarino, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, wies in einer kurzen Kundgebung darauf hin, dass die Arbeitgeber auch der Caravanindustrie die Zeichen verstehen müssten. Dieser Warnstreik - so
Savarino - muss das Arbeitgeberlager zur "Besinnung" bringen.
"Ein faires Angebot muss endlich auf den Tisch". Dies muss am Mittwoch der kommenden Woche geschehen. Nur dann lässt sich eine größere Auseinandersetzung vermeiden.
"Die Beschäftigten der Holzindustrie haben ordentliche Entgelterhöhungen verdient", schloss Savarino seine Ansprache.
Die Warnstreiks werden bis zur Verhandlung am 20.02.2013 in unserer Region fortgesetzt!
Letzte Änderung: 20.02.2013