Arbeitgeber verhindern Lösung!

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21.02.2013 Stuttgart/Böblingen - Die Tarifverhandlungen für die 30.000 Beschäftigten der Holz- und Kunststoffverarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg bleiben weiter ohne Ergebnis.

Nach über 12 Stunden haben sich die Tarifparteien der Branche vergangene Nacht in Böblingen auf den 12. März vertagt. Eine Annäherung gab es nicht. Heute wurde die Tarifkommission in Stuttgart über den aktuellen Stand informiert.
Sabine Zach, Verhandlungsführerin der IG Metall, zeigte sich verärgert: "Die Arbeitgeber haben mit ihrem Verhalten gestern einen Abschluss blockiert. Sie waren offensichtlich nicht in der Lage der IG Metall endlich ein akzeptables Angebot vorzulegen und haben sich aus dem Staub gemacht, statt weiter mit uns um eine Lösung zu ringen. Sowohl unsere Verhandlungskommission, wie auch die Tarifkommission haben kein Verständnis für die von den Arbeitgebern angezettelte Hängepartie."
Seit Anfang der Woche haben rund 5.000 Beschäftigte aus 20 Betrieben im Land durch massive Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. 1100 davon alleine aus der Region der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben. Warnstreiks und Aktionen haben in dieser und der vergangenen Woche bei den Firmen Staud, Carthago, Waldner Labor, Dethleffs und Hymer stattgefunden. Die Warnstreiks sollen vor der vierten Verhandlungsrunde fortgesetzt werden.
Die IG Metall fordert 5 Prozent mehr Geld, rückwirkend ab 1. Januar 2013 und bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Zusätzlich sollen die Ausbildungsvergütungen um 60 Euro monatlich in allen Ausbildungsjahren angehoben werden.
Die Arbeitgeber wollen dagegen vier Nullmonate durchsetzen, bieten für weitere vier Monate eine Einmalzahlung von 200 Euro und dann für 12 Monate zwei Prozent Entgelterhöhung.

Ein solches Angebot bleibt eine Provokation, so Enzo Savarino 1. Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben.

Die Beschäftigten leisten Gute Arbeit und haben dafür auch Gutes Geld verdient. Die Beschäftigten werden sich diese Hinhaltetaktik nicht gefallen lassen und weiter durch Aktionen und Warnstreiks deutlich machen, dass sie hinter der Forderung nach 5% Lohn- und Gehaltserhöhung sowie 60 EUR mehr für die Azubis stehen, so Savarino weiter.

Letzte Änderung: 21.02.2013