Die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben hat für 12:00 Uhr zu einer Großkundgebung aufgerufen. Aus allen Betrieben der Verwaltungsstelle, die verbandsgebunden sind, unter anderem Schuler Pressen aus Weingarten, Hawera Probst in Ravensburg, Voith in Ravensburg, Waldner Metall und Diehl Ako in Wangen, SycoTec und myonic in Leutkirch, Aleris in Vogt und die beiden Claas Betriebe Claas Guss und Claas GmbH in Bad Saulgau, sind aufgerufen sich an diesem Warnstreik zu beteiligen. Aus Friedrichshafen nehmen ZFler, Beschäftigte von mtu/Tognum, Zeppelin, MWS, Liebherr und Braun aus Kluftern teil.

Anschließend ruht die Arbeit in den Spät- und Nachtschichten. Rund 140.000 Beschäftigte haben bis einschließlich Freitag, 10. Mai 2013, an Warnstreiks der IG Metall in Baden-Württemberg teilgenommen. Bundesweit sind es rund 400.000 Beschäftigte.

Die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben hat sich an kurzfristen Arbeitsniederlegungen ab dem 02. Mai 2013 bis 08. Mai 2013 mit rund 4.800 Beschäftigten beteiligt.

Mit der heutigen Großkundgebung soll nochmals der Druck auf die um 15:00 Uhr in Böblingen beginnenden Verhandlungen für Baden-Württemberg deutlich erhöht werden.

Mit den angebotenen 2 Nullmonaten und 2,3 % für 11 Monate sind die Beschäftigten nicht zufrieden, erklärte Enzo Savarino, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, auf der Kundgebung. Dies ist gerade einmal der Ausgleich für die Inflationsrate aber kein akzeptables Angebot. Südwestmetall muss deutlich "eins drauflegen", wenn es zu einem Abschluss kommen soll.

Vertreter aus den verschiedenen Metallbetrieben u. a. Achim Dietrich-Stephan, Betriebsratsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG und Mitglied der Verhandlungskommission, sowie Achim Zinser, Betriebsrat bei der mtu, machten in ihren Beiträgen auf der Kundgebung auf dem Adenauerplatz in Friedrichshafen deutlich, dass die wirtschaftliche Lage der beiden Großbetriebe zeige, dass ein Abschluss, der wesentlich mehr ist, als das, was Südwestmetall bisher auf den Verhandlungstisch gelegt hat, verkraftbar ist.

Lea Rauscher, Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei der MTU Friedrichshafen GmbH, lobte die gute Beteiligung der Auszubildenden an den Warnstreiks. Dies mache noch einmal deutlich, dass die Forderung nach 5,5 % berechtigt sei.

Sabine Danner, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei Schuler Pressen in Weingarten, erläuterte wie wichtig ein guter Tarifabschluss, der den Konsum und damit die Binnenkonjunktur in Deutschland stabilisiere, für die Sicherung der Arbeitsplätze sei.

Der Hauptredner der Kundgebung, Frank Iwer, Tarifsekretär der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, wies auf die guten Renditen, die in Höhe von 50 Milliarden im Jahr 2012 erwirtschaftet worden seien, hin. Erwirtschaftet, so Iwer, haben dies die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie und ein Abschluss von 5,5 % für die 3,7 Millionen Beschäftigten in dieser Industrie koste 9,7 Milliarden. "Das ist Jammern auf höchstem Niveau, so Iwer weiter, die Arbeitgeber können es bezahlen".

Trotz des kalten und regnerischen Wetters zeigte sich die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben mit der Beteiligung von ca. 2.000 Beschäftigten an den 2 Demonstrationszügen und der Kundgebung auf dem Adenauerplatz zufrieden. Insgesamt, so teilte abschließend Lilo Rademacher, 2. Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben mit, haben sich am 13. Mai 2013 über alle Schichten und alle Betriebe 10.000 Beschäftigte neben dieser Kundgebung an kurzfristigen Arbeitsniederlegungen beteiligt. Alle Warnstreikenden gaben der Hoffnung Ausdruck, dass es zu einem fairen Ergebnis in den nächsten Tagen kommen wird. Sie schickten den Mitgliedern der Verhandlungskommission, Achim Dietrich-Stephan und Frank Iwer, die Unterstützung mit auf dem Weg nach Böblingen zur entscheidenden Tarifverhandlung.