KFZler sind sauer!

KFZ-Tarifrunde 2013

18.05.2013 Böblingen, 16. Mai 2013, nach Fünfeinhalb Stunden endete die erste Tarifverhandlung für die Beschäftigten des Kraftfahrzeughandwerks in Baden-Württemberg.

Gleich zu Beginn erläuterte Bezirkssekretärin Sabine Zach, Verhandlungsführerin der IG Metall, das Forderungsvolumen in Höhe von 5,5% sowie ein Mehr für die Auszubildenden.

Das Kraftfahrzeuggewerbe ist abhängig von der Binnennachfrage. Zur Stärkung der Binnennachfrage bedarf es daher ordentlicher Einkommenserhöhungen der Arbeitnehmer.

Die Arbeitgeber machten deutlich, dass die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Kraftfahrzeuggewerbe aufgrund der Finanzkrise schlechter seien. Das erste Quartal sei sehr schlecht gelaufen und es wird kaum möglich sein die Verluste im laufenden Jahr wieder aufzuholen. Eine Überforderung der Unternehmen in der diesjährigen Entgeltrunde dürfe nicht stattfinden. Die Betriebe bräuchten das Geld für Investitionen, die dringend nötig sind.

Die Verhandlungskommission der IG Metall stellte klar, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Kraftfahrzeuggewerbe eine Stärkung der Einkommen rechtfertigt. Die Preissteigerung wird derzeit bei 2,1 % vorhergesagt. Einkommenserhöhungen sind notwendig, um die Fachkräfte in unserer Branche langfristig zu halten.

Nach einer Unterbrechung und getrennten Beratungen wurde in kleiner Kommission weiter verhandelt und die Arbeitgeber legten ein 1. Angebot vor.

Die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen sollen wie folgt erhöht werden:

  • 1. Juni 2013 + 1,6 %,
  • 1. Juni 2014 + 1 %,
  • 1. Dezember 2014 + 1 %,
  • Laufzeit 01.06.2013 - 31.05.2015

Die IG Metall Verhandlungskommission wies das Angebot als völlig unzureichend zurück, damit werde noch nicht einmal die reale Preissteigerung abgedeckt.

Wer ein solches Angebot vorlegt, muss sich nicht wundern, wenn die Beschäftigten jetzt stink sauer werden. Dieses sogenannte Angebot honoriert in keinster Weise die gute Arbeit, welche in den Betrieben von den Beschäftigten erbracht wird.

Da es keine Annäherung der Standpunkte gab, wurde die Verhandlung auf den 10. Juni 2013 vertagt.

Am 1. Juni 2013 läuft die Friedenspflicht aus, Warnstreiks und Aktionen müssen jetzt in allen Betrieben vorbereitet werden, damit den Arbeitgebern klar wird, dass sich die Beschäftigten im KFZ Handwerk nicht abspeisen lassen und eine faire Beteiligung fordern.

Letzte Änderung: 17.05.2013