Mobbing, Sabotage, Kündigung

Film und Video

23.07.2015 "Betriebsräte im Visier der Arbeitgeber" - unter diesem Titel sendete die ARD am 20. Juli eine erschreckende Reportage über Union Busting in Deutschland.

In den USA gilt das Schaffen einer "gewerkschaftsfreien Unternehmensumgebung" seit Jahren als legitime Dienstleistung so findiger wie skrupelloser "Berater". Die ARD zitiert einen Experten, dem zufolge es auch in Deutschland eine "ganze Branche professioneller Dienstleister aus PR-Agenturen, Wirtschaftsdetekteien und Anwaltskanzleien" gibt, die mit der Dienstleistung Betriebsratsabwehr gute Geschäfte macht.

In der Öffentlichkeit werden hin und wieder spektakuläre Einzelfälle bekannt, wenn Arbeitgeber den Bogen überspannen und sich eindeutig in die Kriminalität begeben; darüber hinaus jedoch hat sich die Abwehr von Interessenvertretung eine fast rechtsfreie Grauzone erobert, in der sich die Betroffenen und die jeweils zuständigen Gewerkschaften mit den zwielichtigen Methoden mancher Unternehmen beziehungsweise ihrer "Berater" auseinandersetzen müssen.

Mit allen Mitteln gegen Betriebsräte

Die ARD berichtet in ihrer Reihe "Die Story im Ersten" stellvertretend für eine vermutlich hohe Dunkelziffer von drei Fällen, in denen sich Firmen rücksichtslos dagegen wehrten, dass in ihrer Belegschaft eine an sich durch das Betriebsverfassungsgesetz garantierte Interessenvertretung formierte. Die Macher der Dokumentation kritisieren unverblümt: "Die Politik hat das mit zu verantworten. Denn flexiblere Arbeitsverhältnisse erschweren die betriebliche Mitbestimmung. Diese aber ist ein hohes Gut. Solange sich diese Missstände nicht ändern, werden Unternehmen auch in Zukunft gegen Betriebsräte vorgehen. Mit allen Mitteln."

Letzte Änderung: 23.07.2015