Unmut über Schließung der Produktion

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09.09.2015 Rund 400 Beschäftigte von Schuler in Weingarten demonstrieren im Anschluss an die Betriebsversammlung vor den Werkshallen. Schließung der Produktion wird nicht stillschweigend hingenommen

"Schuler macht den Traditionsstandort Weingarten kaputt, das werden wir nicht kampflos hinnehmen", rief Christian Velsink, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben rund 400 demonstrierenden Kollegen zu. Im Anschluss an die Betriebsversammlung hatten sie sich vor dem Gelände versammelt, um ihrem Unmut über die Unternehmenspolitik Luft zu machen. Schuler hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Produktion an mehreren Standorten zu schließen. Allein in Weingarten wären davon ca. 230 Arbeitsplätze betroffen.

"Mit zweifelhaften Hinweisen auf das Aktienrecht wurden die Betriebsräte über die Pläne erst informiert, als die Entscheidung schon spruchreif war. Unser Recht darauf, Alternativkonzepte zu erarbeiten und für die Arbeitsplätze zu kämpfen, werden wir uns nicht nehmen lassen", sagte Elke Böpple, Betriebsratsvorsitzende am Standort in Weingarten und erntete Unterstützung von den Beschäftigten, die sich auch bereits vor der Betriebsversammlung zusammengefunden hatten.

Den Erklärungen vom Vorstand konnte die Belegschaft indes nichts abgewinnen und kommentierten sie auch in der Versammlung mit Pfiffen und lautstarkem Protest. "Wer den Eindruck hat, die Kolleginnen und Kollegen würden diesen Umgang mit ihren Arbeitsplätzen ruhig aufnehmen und über sich ergehen lassen, der irrt sich gewaltig", so Velsink abschließend.

Letzte Änderung: 09.09.2015