Wir haben mehr verdient!
"Wir fordern von den Arbeitgebern eine angemessene Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen", rief Enzo Savarino, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in der Region rund 1.500 Beschäftigten zu, die sich zu einer großen Kundgebung auf dem Maybachplatz in Friedrichshafen versammelt hatten. "Vor allem fordern wir aber eins: Respekt."
Achim Dietrich-Stephan, Betriebsratsvorsitzender von ZF in Friedrichshafen und Mitglied der Verhandlungskommission in Baden-Württemberg unterstrich: "Ich kriege die sogenannten Argumente der Arbeitgeber am Verhandlungstisch hautnah mit. Und ich sage Euch: ohne Druck durch massive Warnstreiks werden sich die Arbeitgeber nicht bewegen. Deshalb bewegen wir sie jetzt."
Die IG Metall fordert für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie fünf Prozent mehr Entgelt. Die bisherigen Verhandlungsrunden waren ergebnislos verlaufen. Achim Zinser, freigestellter Betriebsrat von MTU in Friedrichshafen betonte: "Die MTU ist hochprofitabel, die Unternehmen in unserer Region sind sehr erfolgreich. Diese Gewinne haben wir erwirtschaftet. Und davon fordern wir unseren gerechten Anteil ein."
In unmittelbarer Nähe zum MTU Werk I hatten sich Beschäftigte von ZF, MTU, Zeppelin, Liebherr, Braun und MWS versammelt. Gabriele Süß-Köstler, Betriebsratsvorsitzende von MWS in Friedrichshafen machte klar: "MWS steht, bei uns wird heute nichts mehr produziert. Die Beschäftigten zeigen Flagge für unsere Forderung nach 5% mehr Entgelt."
Solidarische Grüße überbrachte auch Arnim Eglauer, Betriebsratsvorsitzender von Airbus DS, wo sich bereits gestern rund 350 Kolleginnen und Kollegen zu einer Protestkundgebung zusammengefunden hatten: "Hochtechnologie vom Bodensee hat ihren Preis - vor allem verlangt sie nach einer angemessenen Bezahlung. Das bisherige Angebot ist untragbar, das sehen auch die Kolleginnen und Kollegen in Immenstaad so."
Auch auf dem Holzmarkt in Ravensburg hatten sich heute Beschäftigte aus Betrieben aus dem gesamten Landkreis versammelt, um die Forderung der IG Metall zu unterstützen. Robert Bäuerlein von der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben rief ihnen zu: "Mit unserem Aktionstag setzen wir ein Zeichen: Die Beschäftigten aus der Region stehen hinter der Forderung der IG Metall. In Friedrichshafen, in Ravensburg, in Weingarten, in Bad Saulgau, in Aulendorf und im Allgäu. Wir lassen uns nicht billig abspeisen."
Am morgigen Donnerstag sollen die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen fortgesetzt werden.
Letzte Änderung: 23.10.2017