IG Metall nimmt Arbeitszeit ins Visier
Auf ihrer diesjährigen gemeinsamen Delegiertenversammlung haben die IG Metall Geschäftsstellen am Bodensee die Schwerpunkte ihrer Arbeit für das kommende Jahr diskutiert. In den kommenden Monaten soll dabei die Gestaltung der Arbeitszeiten in den Betrieben im Mittelpunkt stehen.
"Flexibilität darf keine Einbahnstraße im Sinne der Betriebe sein. Die Kolleginnen und Kollegen wollen Arbeitszeiten, die Arbeit und Leben vereinbar machen", stellte Enzo Savarino, Erster Bevollmächtigter beider Geschäftsstellen klar. Konkret gehe es der IG Metall darum, mit modernen Instrumenten wie mobiler Arbeit, Sabbaticals und Auszeiten für Pflege- oder Weiterbildungszeiten Freiheiten für die Beschäftigten zu schaffen.
Gleichzeitig nimmt die IG Metall die Schichtarbeit in den Blick: "Viele Kolleginnen und Kollegen in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten in besonders belastenden Arbeitszeitsystemen. Gleichzeitig nimmt der Druck in Schichtbereichen und vertakteten Systemen immer weiter zu. Hier brauchen wir dringend Entlastung", ergänzte Helene Sommer, Zweite Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben.
Mit Blick auf die Gesellschaftspolitik will sich die IG Metall am See besonders in die rentenpolitische Diskussion einmischen: "Nach einem langen Erwerbsleben haben sich die Beschäftigten eine gute Rente mehr als verdient. Damit auch jüngere Menschen sich in diesem Land wieder auf die gesetzliche Rentenversicherung verlassen können, muss das Rentenniveau dringend stabilisiert werden", stellte Raoul Ulbrich, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Singen heraus.
In ihrer gemeinsamen Bodenseeerklärung zeigten sich die Delegierten zudem entschlossen, die Stärke der IG Metall in den Betrieben zu erhalten und auszubauen. Gerade im Hinblick auf Auseinandersetzungen um die Zukunft der Betriebe und Standorte am See sei eine durchsetzungsfähige Gewerkschaft unerlässlich.
Letzte Änderung: 01.12.2016