Die zweite Tarifverhandlung für die Holz- und Kunststoffverarbeitende Industrie (HVI) Baden-Württemberg am 4. November endete äußerst enttäuschend. Die Arbeitgeber legten ein völlig inakzeptables Angebot vor. Nur 2,8 Prozent über lange 30 Monate sollen es insgesamt sein, sechs Nullmonate eingeschlossen. "Das ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten", so Helene Sommer 2. Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen Oberschwaben. Unter
diesen Vorzeichen hatte die IG Metall zu einem bundesweiten Aktionstag aufgerufen. Für den Bezirk Baden-Württemberg fand dieser mit gut 1000 Teilnehmern bei der Firma Dethleffs
in Isny statt.

Klaus Waizenhöfer, Betriebsratsvorsitzender von Dethleffs, rief den Versammelten zu: "Das ist ein tolles Bild, etwas Vergleichbares haben wir in Isny schon lange nicht mehr gesehen. Das müssen auch die Arbeitgeber hören: Wir Holzer sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen." Die IG Metall fordert für die Beschäftigten 5,5 Prozent Entgelterhöhung auf 12 Monate, sowie ein Extraplus für Auszubildende!

Janusz Eichendorff, Betriebsratsvorsitzender von Hymer in Bad Waldsee, zeigte sich über die Kampfkraft der oberschwäbischen IG Metall sichtlich zufrieden: "Die guten Argumente sind auf unserer Seite. Das hilft in Tarifverhandlungen aber leider nur bedingt. Wir brauchen am Verhandlungstisch den Rückhalt von kampfbereiten Kolleginnen und Kollegen, damit die Arbeitgeber wissen, dass wir bereit sind, für unsere Forderungen zu kämpfen. Mit diesem Eindruck können wir gestärkt in die nächste Runde gehen."

"Entgelterhöhungen über 1,5 beziehungsweise 1,3 Prozent liegen unterhalb der erwarteten
Inflationsrate, damit wird die Branche ihr Fachkräfteproblem sicher nicht lösen",
kritisierte Martin Sambeth, Verhandlungsführer für die IG Metall Baden-Württemberg.

Insgesamt legten heute, unabhängig von der Kundgebung in Isny, insgesamt 2200
Beschäftigte der in folgenden Firmen die Arbeit nieder:

Dethleffs GmbH & Co. KG, Isny,
Carthago Reisemobilbau GmbH, Aulendorf,
Martin Staud GmbH Möbelwerk, Bad Saulgau,
Erwin Hymer Group, Bad Waldsee