Gleichstellung in der Transformation

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06.03.2020 Internationaler Frauentag am 8. März: IG Metall Baden-Württemberg für mehr Gleichstellung in der Transformation - Pressemitteilung 7/2020

Stuttgart. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März fordert die IG Metall Baden-Württemberg Politik und Wirtschaft auf, die Gleichstellung von Frauen und Männern voranzutreiben. Klimawandel und Digitalisierung verändern die Arbeitswelt. "Diese Veränderungen will die IG Metall fair gestalten, damit sie zur Chance für Frauen wird", sagt Barbara Resch, Bezirksfrauensekretärin.

Frauen werden nach wie vor für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt. Der Südwesten bildet mit einem Gender-Pay-Gap von 22,7 Prozent sogar das Schlusslicht. Im bundesweiten Durchschnitt beträgt diese Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern 21 Prozent. Die Gründe dafür und für niedrigere Entwicklungschancen? Frauen arbeiten - um Beruf, Kinder und Pflege zu vereinbaren - gut viermal so häufig Teilzeit wie Männer. Von den Beschäftigten, die ausschließlich einen Minijob haben, sind 62 Prozent weiblich. Das von der Bundesregierung verabschiedete Qualifizierungschancengesetz ist deshalb ein wichtiges Instrument für die Gestaltung zukunftssicherer Arbeitsplätze.

Resch: "Das Qualifizierungschancengesetz muss jetzt von den Arbeitgebern genutzt werden, um alle Beschäftigten zu schulen - egal ob sie in Vollzeit oder Teilzeit, angelernt oder hochqualifiziert, in der Werkshalle oder imBüro tätig sind. Frauen nehmen bisher seltener an betrieblicher Weiterbildung teil als Männer. Das muss sich ändern!"

Die IG Metall trägt mit ihren Tarifverträgen zur Gleichstellung in der Arbeitswelt bei. Gerade weiblichen Beschäftigten bescheren sie mehr Transparenz, Lohngerechtigkeit und Vereinbarkeit. In der laufenden Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg bedeutet das für Resch ein weiteres Ziel: "Die Tarifrunde muss eine Antwort geben, wie die Herausforderungen der Transformation tarifpolitisch, aber auch frauenpolitisch bewältigt werden können. Neue tarifvertragliche Instrumente könnten Beschäftigte aktiv an der Gestaltung ihrer künftigen Aufgaben und Arbeitsbedingungen beteiligen."

Die IG Metall setzt sich für eine feste Geschlechterquote für Aufsichtsräte und auch für Vorstände ein. Resch begrüßt die Bemühungen der Bundesregierung, die Regelungen der Frauenquote für Aufsichtsräte und Vorstände auszuweiten. Gerade in Zeiten der Transformation müssen unterschiedliche Perspektiven in Entscheidungen einfließen. "Vielfältige Gremien sind innovativer und wirtschaftlich erfolgreicher. Das ist nicht nur eine Frage der Teilhabe, sondern schlicht der ökonomischen Vernunft", betont Resch.

Die IG Metall ruft alle Frauen in den Betrieben auf, sich weiterhin für Entgeltgerechtigkeit, gleiche Entwicklungschancen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einzusetzen. Wie ernst es den Beschäftigten damit ist, zeigen die IG Metall-Frauen im Südwesten mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen rund um den 8. März.

Letzte Änderung: 06.03.2020